Der Chemieanlagenbau Dresden (CAD) war neben dem Kombinat Chemieanlagenbau Dresden ein "seltsames Unternehmen. Für mich sah es in der Art der Unternehmensführung
und der Arbeiten wie ein "westlicher" Mittelstandsbetrieb aus! Die Arbeiten im eigenen Land aber auch in der östlichen Ländern mit sozialistischen und nichtsozialistischen Hintergrund
scheinen von den Mitarbeitern mit Freude erfolgt zu sein. Auch mir hat sofort die Arbeit gefallen. Die Berechnungen von Regeneratoren wurden unterstützt. Ein neuer Tischrechner wurde mir zur Verfügung beschafft.
Damit konnte ich schneller aktuelle Probeläufe ohne auf einen Termin bei der Großrechnern zu warten. Es ging da schneller mit der Diskussion mit entsprechenen Kollegen. Die schnelle Lösung
der Berechnung von Eismengen und Möglichkeiten zur Reduzierung der Baugröße machten mir Spaß.
Eine praktische Veruchsdurchführung eines Feststofftransportes vom Isolierstoff "Perlit" in Ichtershausen, leider durch dein Einbruch von Eisregen unterbrochen, gab mit Feuerwehrschläuchen
kein positives Ergebnis. Das mir entgegengebrachte Vertrauen für eine Testreihe machte mich selbstsicherer.
Es war eine phantastische Erfahrung von mir, in so einem Unternehmen arbeiten zu dürfen!
Der Chef und weitere Direktoren stammten weitestgehend aus dem Merkelbau und dem Heizhaus. Also Wärmetechniker und Thermodynamiker.
Meine mir wichtige Frage zur Einstellung an Dr. Keiner war: " Was ist Theorie und Verwirklichung?"
Die Antwort gab mir Hoffnung auf nützliche Tätigkeit. Da hatte ich Lust auf Forschung und Praxis.
Es ergaben sich drei Themen, welche ich in der kurzen Zeit beim CAD bearbeiten durfte.
1. Berechnungen zu Regeneratoren für Luftzerlegungsanlagen.
2. Erprobung des Transportes eines neuen Isolierstoffes, Perlit, mittels Feststofftransportes aus einen Anlieferungscontainer und den Zerlegungsaggregaten.
3. Teilnahme an der Inbetriebnahme einer Sauerstoffleitung über ca. 16 km von der Luftzerlegungsanlage in Leune zu Anlagen in Buna.
4. Einsäze an unterschiedlichen Kälteanlagen, wie in der TGA Dresden.
CAD - Regeneratoren für Luftzerlegungsanlagen
Das grundlegende Buch von Helmut Hausen zum Linde-Verfahren.
Das Verfahren von Linde zur Erzeugung tiefer Temperaturen diente der Eiserzeugung. Daus wurde dann mit der Möglichkeit noch tiefere Temperaturen zu erzeugen die Luftzerlegung. Da Gase bei unterschiedlichen Temperature sich verflüssigen lassen, wurde die Trennung der Gasbestandteile in unserer Luft möglich.
die Erzeugung von Sauerstoff und weiteren Bestandteilen der Luft machte riesige Vortschritte.
Ein verfahrenstechnisches Hauptelement wurde der Regenerartor. Dieser nutzte die etwas gekühlte Luft nach eine Drossel um im Gegenstromverfahren die zu zerlegende Luft abzukühlen.
So wurde kaskadenhaft immer weiter die Luft heruntergekühlt. Damit sind mindesten zwei Regeneratoren beteiligt.
Als ein zu besuchendes Anwendungsgebiet mit der Verwendung von Sauerstoff dient mir Peenemünde
Die ehemals abgeschirmte Versuchsanstalt an einem Standort mit dem Absturzbereich der Raketen in der Ostsee.
Eine Startanlage in der Versuchsanstalt der Raketen./ HTM Peenemünde Archiv.
Eine Startanlage in der Versuchsanstalt der Raketen./ HTM Peenemünde Archiv.
Der erste Schuss in den Weltraum am 3. Oktober 1942 bis in 84 km Höhe./ Bildgenehmigungen vom Museum Peenemünde.
Interesante Anlagen in der Versuchsanstalt.
Die Halle für die Sauerstoffproduktion in der Versuchsanstalt./ HTM Peenemünde Archiv.
Die Energieversorgung erfolgte mit einem Kohlekraftwerk.
Die Leistung von ca. 30 MW brachte damals den englischen Geheimdienst frühzeitig auf eine besondere Anlage im III. Reich. Die verbrachte eine Reihe von Spionen um dieses
nun abgeschirmte Gebiet. Die Gestapo soll in der Dörfern gegenüber dem Haff sehr aktiv gewesen sein.
Schon der Bau in dieser Größe war spektakulär. Massive Gründungen für den Ziegel-Betonbau waren erforderlich. Die Versorgung mit Kohle duch Schiffe
und entsprechenden Fördertransporteinrichtungen konnte man per Spionage gut ausmachen. Auch eine neue große Abgasreinigungsanlage reduzierte den Rauchaustrag.
Es wurde wohl da nicht mit Mitteln und Neuerungen gegeizt!
Die Frage war zunächst: Wozu der Aufwand?
Leider ist es nicht gelungen, über den Transport des flüßigen Sauerstoffes, zu den Raketen zu erfahren.
Mich hatte schon seit dem Besuch von Peenemünde, bzw. eine Vorbeischiffahrt mit der Warnow-Schiffahrtsgesellschaft um die Inseln, die riesige zerstörten Bauten interessiert. Es war die Luftzerlegungsanlage und das Kraftwerk.
Bei einem Besuch durch ein Seminargruppentreffen in Penemünde konnte man genaueres erfahren.
Mein Vater war als U-Boot- Matrose bei der Umsiedlung unter den Kaleu Schulz eines Teils der U-Boote- Flotte in die Danziger Gegend beteiligt.
Entwicklungsarbeiten an Regeneratoren zur Luftzerlegung mittels Rechentechnik.
Arbeitseinsätze an Sauerstofferzeugungsanlagen in Dresden und Leuna folgten.
Die rechentechnischen Arbeiten erfolgten bei Robotron in Dresden an den neuen EDV-Anlagen.
Wirtschaftlichkeitsberechnungen zeigen, dass sich die Effizienz der Verfahren doch weiter steigern lassen,
wenn man die thermochemische Luftzerlegung mit der neuentwickelten Druckwechseladsorption koppelt.
Bei einer zweistufigen Luftzerlegung produziert die Anlagentechnik Stickstoff mit geringer Reinheit.
Anschließend wird deshalb der Großteil des Restsauerstoffs im thermochemischen Kreislauf entfernt,
so dass sehr niedrige Sauerstoffpartialdrücke erreicht werden.
Nach heutigen Stand der Technik gewinnt man einfacher Stickstoff mit Hilfe kryogener Luftzerlegung. Diese setzt jedoch nachteilig große Mengen CO-2 frei.
Andere alternative Herstellungsmöglichkeiten sind die thermochemische Luftzerlegungmodelle, welche durch die Verwendung von Sonnenwärme CO-2-neutral funktioniert sollten.
Gegenwärtig existieren Versuchsanlagen, welche das Zusammenwirken untersuchen sollen.
Als Inbetriebnahmeingenieur der Sauerstoffleitung von Leuna nach Buna.
Von der großen Luftzerlegungsanlage in Leuna wurde eine Sauerstoffleitung in eine neue Halle zur Druckerhöhung geleitet. Über Kolbenverdichter und Turboverdichter wurde der reien Sauerstoff so hoch komprimiert,
dass sein Druck die ca. 16 km lange Rohrleitung bis Buna erreichte. Alle Leitungen und Bauelemente waren für einen Betrieb mit reinen Sauerstoff ausgelegt. Also V2A- Material.
Aggregate und Stellgeräte sowie Meßtechnik kamen aus der BRD. Wir mußten oft feststellen, die im "Westen" kochen auch nur mit Wasser, aber eben mit "heißen" und ohne Wartezeiten!
Als Unterbringung in der Zeit als Inbetriebnahmeingenieur wurde deas Kurparkgebäude an dem Gradierwerk in Bad Dürrenberg gewählt.
Damit war auch die lange Verbindung mit der Straßenbahn nach Leuna-Nord verbunden. Aber dort hatte man Gaststätten und Einkaufsmöglichkeiten.
Mit der traumhafte Vorstellung einer D-Woche als Arbeitswoche war es narürlich schlecht bestellt.
Gerade wenn die Monteure am D-Tag zum Wochende heimfuhren, prüften wir die Anlagenteile.
Am D-Tag der Ankunft der Monteure mussten diese entsprechen eingewiesen werden. Aber eins war natürlich gut, verdient hatte man so sehr reichlich.
Das Gradierwerk ist heute eine Augenweide und wird seinern Aufgaben wohl gerecht.
In meiner Zeit dort war festzustellen, es sollte mal gründlich Renoviert werden!
Die Anlage war schon mal abgebrannt. Reiner Sauerstoff ist nicht einfach zu handhaben. Alles wurde nach Möglichkeit innen geschliffen. Sabotage soll es auch gegeben haben.
Ein Kollege befaßte sich speziell mit den Anforderungen derartiger Systeme mit extremen Anforderungen hinsichtlich Sicherheit vor Bränden oder Explosionen.
Da war auch viel dafür eingerichtet geworden.
Aber wie so oft in der Technik, erst nach Unfällen lernt man neue Anforderungen an die Sicherheitsausrüstungen und sieht sie als erforderlich an, denn sie kosten zumeist erheblich viel.
Man kann schwer alles Vorraussehen. So war es auch hier.
Bei einer Versuchsfahrt wurde eine derartige Sicherheitseinrichtung zum Schutz der Lufttrennungsanlage eingebaut, ein Absperrventil für den Notfall, aus Versehen getätigt.
Ein unglückliches Versehen ist menschlich. Gerade dieser Kollege hatte schon aus der ersten großen Havarie
vieles für entsprechende Anforderungen erwirkt.
Heutzutage ist durch die Entwicklung der Rechentechnik mit den möglichen Modelläufen vieles schon vor der Inbetriebnahme prüfbar.
Wie die Vergangenheit es zeigt, Beispielsweise die Raumfahrten, man lernt nicht aus, auch mit viel finanzieller Unterst&unterstützung passieren immer wieder Havarien.
Was war passiert?
Die Verbindungsleitung mit 1m Durchmesser und dem Ventil aus V2A wurde durch erzeugten Unterduck der Verdichteraggregate zwische
Luftzerlegungsanlage und der Verdichterhalle ausgesaugt und plattgedrückt. Das Montageleben in Leuna, Unterbringung im Kurhaus an der Gradieranlage in Bad Dürrenberg, war zu Ende.
Ich mußte feststellen, eine angebotene Zukunft, als Monteur im Ausland als Inbetriebnahmeingenieur, sah ich nicht.
Diese Wahrheit mußte ich bei der Inbetriebnahme der Versuchsanlage zur Heizölsubstitution mittes Schwachgas in Dresden Prohlis zweifach erleben.
Dazumal war die Modellierung von Versuchsanlagen mittels Rechentechnik uns noch nicht möglich.
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