Bartzack

Programm zum Konzern Escom AG von Manfred Schmitt



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Zähneklappern

Arbeiten als Filialleiter bei Schmitt war wie Rudern gegen den Strom. Oder wie im Video, ständig: "verkaufen, verkaufen, verkaufen, ......"!
baustelle

Filiale Dresden, Bautzner Str.6


Die DDR stürzt ab
Ich suchte eine Zukunft mit einem Betrieb im Westen.
Der Betrieb übergab mir eine ehemalige Erfassungsfiliale auf der Bautzner Straße 6 als einen möglichen eigenen Betrieb.


Schmitt Computersysteme

Hammer

Filiale Bautzner Str.6
Im Stil der kleineren Filialen von Schmitt Computersysteme zu ESCOM OFFICE

Als Träger fanden wir, 4 Personen haben den Sero-Betrieb verlassen, bei den Konzer von Manfred Schmitt in Frankfurt Arbeit. Herr Schmitt war damals zeitgleich mit Herrn Lieven aus der Musikscene zu den neuen Ingenieurwissenschaften gewechselt. Vielleicht inspiriert aus der technischen Innovation der Musik aus den Hollywood-Krimi „Die Vögel“ versuchten sie neue Techniken anzuwenden. Herr Schmitt öffnete schon als Student in Darmstadt Musikgeschäfte und Musikschulen. Er war wohl Unternehmer wie heute von „Start UP“! Herr Schmitt, unbegründet spöttisch auch als „Orgelschmitt“ belächelt, entwickelte sprichwörtlich aus der Garage heraus den Schmitt Computer. Begonnen mit den Vertreib von Synthesizer benannte er Orgelschmitt in Schmitt Computersysteme zum Verkauf von Computern um. Im Jahre 1991 gründete er die ESCOM AG. Dieser Schritt führte ihn anfänglich zum Vertrieb von dem Heimcomputer „Commodore C64“. Die Rechte für die eigene Produktion erwarb er 1994.

Filialleiter bei Manfred Schmitt


Büro
Büro des Filialleiters

Ladenraum
Stapel der Verkausware von 1994

Sein Unternehmen, Schmitt Computersysteme, hatte vor Wendezeit um 1989 um 120 Filialen in Westdeutschland. Mit Computerpreisen im Niedrigpreisgebiet mit allen technischen Möglichkeiten der sehr teuren Markencomputer aus den USA und England ausgestattet boomte sein Verkauf. Die Umwandlung 1991 zur ESCOM AG machte Herrn Schmitt zum Milliardär. Er kaufte Bauelemente und Zubehörgeräte direkt beim Hersteller. Ich erinnere mich an einen großen Coup. Er verkaufte eine große Anzahl Festplatten von Westinghouse. Anfänglich war der Verkauf noch mit großen Margen. Dass ging um 1995 rapide zurück. Eine Vielzahl auch kleinerer Computerfirmen nahmen am Geschäft teil. Der Verkauf in seinen Filialen zusätzlicher Gerätetechnik wie Monitore und Drucker auf Franchising-basis vermied Verluste.
Herr Schmitt übernahm viele Kollegen in ähnlicher Situation aus den EDV-Abteilungen der Betriebe in der „noch“ DDR. Wir Vier wurden 1989 eingestellt. Damit waren wir schon zu DDR-Zeiten im Westen tätig. Unser Gehalt wurde uns zunächst monatlich per Kurier überbracht. Abrechnungen des Verkaufs liefen über die Deutsche Bank. Als Erprobungsstelle als zukünftige Verkäufer kamen wir in die Filiale in Nürnberg am Laufer Turm. Dort boomte der Verkauf von Schmitt-Computersystemen und es war eine Ermutigung so auch in Dresden arbeiten zu können. Herr Schmitt ging bei meinen Gesprächen auf meine Bedingungen und den Bedürfnissen einer Filiale in Dresden großzügig ein. Der erste Kontakt erfolgte in seinem Büro in Frankfurt auf der Hanauer Landstraße. Erstaunlicherweise erstellte er selber Verladelisten und Bestellungen aus. Sein interessantes Büro war graduiert. Er saß auf einem Podest, umgeben von verschiedenen Computerstationen, zu denen er hinrollen konnte. Die Besuchen konnten in Ledersesseln unten sitzen. Ich empfand es nicht als überheblich. Man kam als Bittsteller! Es war noch ein Betrieb wie aus einer „Garage“ entstanden. Er packte selber mein Auto voll mit Rechnern, Arbeits- und Werbematerial. Herr Schmitt sein Verhalten war auf keiner Weise von bewusster Überlegenheit gekennzeichnet. Diese Erfahrungen machten alle mir bekannten Kollegen in analoger Situation.
Im Jahr 1991 wurde aus Schmitt Computersysteme nun die ESCOM AG.
Logo
Das neue Logo zu ESCOM AG und für die OFFICE mit den Verkaufsprodukten

Das Logo der Aktiengesellschaft wurde aus Schmitt Computersystemen abgeleitet.( Ein Schmitt Computer). Die Ortslage auf der Bautzner Str.6 in Dresden an der Straßenkreuzung Bautzner-Rothenburger und Hoyerswerdaer Str. mit den Straßenbahnen war für unsere Kunden ideal. Anfahrt und Abfahrt mit gekauften Computern war leicht möglich. Wenn die Werbung von Schmitt Computersystemen mit Computer und Zubehör bei attraktiven Preisen in der Sächsischen Zeitung veröffentlicht wurde, war am nächsten Morgen zumeist eine Käuferschlange vor dem Laden.
Es gab ab und zu auch Nachteile. Gegenüber war die Alaunstraße. Damals wie heute auch ein Domizil von vielen jungen Menschen. Einige sind immer darunter, die nicht nur Frieden und Freude wollen.
Zunächst wurde das Glasfenster unserer Eingangstür zerstört. Dann auch ein Schaufenster. Die Tür bekam einen Querriegel und die Schaufenster einbruchsichere Scheiben. Wie man große Steine mit Gewalt in ein Schaufenster stoßen kann, ohne es zu durchdringen, war ein sinnloses Vorhaben. Der Verkauf von Laptops brachte dann eine Reihe von Einbrüchen. Einen großen Einbruch ist mir gut in Erinnerung geblieben. Es wurden 19 Stück Laptops aus unserem Lager mitgenommen. Warum die Einbrecher diese auspackten und dabei die Ladekabel mit Trafo vergaßen ist mir ein Rätsel.
Es muss ein bestellter Einbruch von Profis erfolgt sein. Die Einbruchstelle im Hof durch ein vergittertes Werkstattfenster wurde von und nicht sofort bemerkt. Das Gitter und das Fenster sowie der direkt darunter befindliche Tisch mit Kaffeemaschine sowie Tassen und Gl&aumLser sahen unberührt aus. Erst als die Tür zum Lagerraum geöffnet wurde, sah man das Unheil.
Die Polizei berichtete, dass die Täter über mehrere Hinterhöfe und Trennmauern von einem weiter entfernten Kleintransporter den Weg zum Werkstattfenster bewältigten.

Eine neue größere Filiale entstand. Es war uns ein wichtiges Zeichen, wir waren Verkaufsstark in Dresden.
Im Jahre 1992 wurde das Nachbarhaus neu gebaut und wir zogen 1994 um in den großen Verkaufsraum im Erdgeschoß. Büro, Werkstatt und Nebenrä,ume wurden nun großzügig ausgestaltet. Der monatliche Verkaufserlös gewann neue Höhen.

Escom AG


Der Konzern blähte sich auf. Die Zentrale musste von Frankfurt nach Heppenheim umziehen. Die neue Zentral war Produktionsstätte der unterschiedlichsten Computerformen.
Desktop,
Tower sowie
Laptops in Black oder in der üblichen Computerfarbe wurden hier zusammengebaut und arbeitsfähig mit der Software fertiggestellt.
Eingangs- und Ausgangslager mit einem eigenen LKW- Transporter-System waren vorhanden.
Es war ein Knochenjob. Spöttisch "die Kistenschieber" von Escom! Das war aber bei allen Geschäften dieser Branche so.
Manche Unternehmen würden heute bestimmt auf solche Mitarbeiter stolz sein.

Die Verwaltung und die Chefetagen wurden Größer. Die Buchhaltung und Schmitt´s Arbeitsbüro in Frankfurt auf der Hanauer Landstraße hatten einen Jahrhundertschritt gemacht. Die Buchhaltung war jetzt ein Großraumbüro. Besucher kamen nun in einen extra Raum.
Leider wurde es auch die Zeit ohne persönliche Kontakte untereinander. Das war dem Unternehmen nicht förderlich.

Tower
Die Anordnung von mehr Speicher und neuen Komponenten der Technik wurde durch die Towerbauweise möglich\ Prospekt Ausschnitt\

In Heppenheim wurde die eigene Produktion von Computern massiv ausgebaut. Bald überschritt das Konzernergebnis die erste Milliarde DM. Erweiterungen im Ostgeschäft mit den Ländern
Österreich,
Ungarn sowie
Polen und
Zusatzgeschäfte im Verkauf von Komponenten des Computertechnik ließ das Konzernergebnis auf über 2 Milliarden ansteigen.
Auch im Westeuropa wurde investiert.
Mit den neuen Prozessoren ab P60 begann Herr Schmitt größere Mengen der Computertechnik einzukaufen. Das war neu. Die Hoffnung auf entsprechenden Verkaufsgewinne blieb aber aus. Die Chiphersteller brachten sehr schnell Weiterentwicklungen wie den P70 ff. heraus. Escom blieb nun auf die älteren Modelle sitzen. Ein Fehler mit gravierenden Ergebnis.
Creative Lösungen hatte Herr Schmitt aber ständig als Verkaufsvorteile zu nutzen gewusst. Die „Black Line“ war ein Paukenschlag im Verkauf. Nicht mehr nur dieses komische Computerfarbe, die eigentlich zu keiner Einrichtung passte, wurde nur noch wenig, aber billiger verkauft.

Hammer

Für die weltweite Werbung nutzte Escom auch die Formel I.

Einen Nutzen ergab sich auch für die manche Filialleiter sowie Mitarbeiter. Natürlich wurden die besten Verkäfer mit den hösten Verkaufserlöse mit Freikarten für ein Rennen samt Fahrt, Sitzplatz und Hotel belohnt.
Desktop
Star der Escom- Computer\ die Black Serien\ Prospekt Ausschnitt\

Escom war ein Weltkonzern geworden Escom wurde zum drittgrößten Hersteller von Computer. Die Anzahl der Escom Office stieg auf über 500 Stellen. Mann hatte plötzlich über 2000 Kollegen.
Welch ein Wandel zum Ursprungsbetrieb in Frankfurt. In England baute man eine Monitorfabrik. Erfolgreich bis 1996 war man in 10 Ländern vertreten.
In Dresden übernahm Herr Schmitt einen Teil von Robotron. Es entstand die zweite Filiale auf der Bodenbacher Straße. Die Filiale war wesentlich größer und zeigte dabei schon ein Dilemma an. Allein mit dem Verkauf von Computern konnte es nicht weitergehen. Auch der Verkauf von Büromaterialien war keine Lösung. Die Verkaufsfläche sah „leer“ aus. Die entstehenden Mediamärkte zeigte die Zukunft breiterer Angebote auf der Basis der Nutzung moderner Elektronik unmittelbar in Verkaufszentren in Stadtmitte.
Für meine Filiale konnten wir den Verkauf stabil halten.
Der Verkauf im Konzern ging zurück. Den Versuch einer Verbesserung mit einer territorialen Erweiterung wie erfolgreich einmal mit Österreich etc. scheiterte mit England. Herr Schmitt übernahm die Rechte an der Herstellung von Commodore und Amiga und auch den Funktelefonverkauf von Mannesmann in den Filialen.
Augenscheinlich vorsorglich kaufte Herr Schmitt privat zu seiner zukünftigen finanziellen Sicherheit das Unternehmen „Hagenuk“.
Diese Telefontechnik verkauften wir auch. Es entstanden aber sehr schnell in der Umgebung für den Verkauf diese neuen mobilenTelefontechnik spezielle kleine Geschäfte. Deren umfänglichen Angebote einschließlich persönlicher Beratung sowie Hilfen bei der Nutzung der Handys war uns nicht möglich. Es sollten ja die eigenen Computer verkauft werden. Diese Versuche mit immer geringeren Margen führte letztlich zum Zusammenbruch von Escom.

Escom wurde zahlungsunfähig, also bankrott.

Wir wurden 1996 dann in der Filiale mit den Problemen betroffen. Zunächst wurde die Verbindung zu der Bank verändert. Nach der Deutschen Bank wurde die Postbank und dann die Commerzbank Partner. Zeitgleich wurde der Verkauf kompliziert. Plötzlich durften keine Drucker von HP verkauft werden. Dann auch die Epson-Drucker. Das setzte sich fort. Das Franchisesystem zeigte seine Konsequenzen bei Nichtzahlungen.
Herr Schmitt schied aus seinen Unternehmen 1996 aus.
In einer lokalen Heppenheimer Zeitung fand eine Karikatur dazu seinen Platz. Sie zeigte: Herr Schmitt kam aus der Escom Zentrale die Treppe herunter, einen Stoß Akten mit der Aufschrift „Hagenuk“ darauf und beabsichtigte in den unten wartenden Lamborghini einzusteigen. Die begleitende Unterschrift war auch nicht nett. Der private Unternehmer war an allem Schuld.
Die Versuche den Betrieb aufrecht zu halten scheiterte auch. Die Übernahme die Geschäftsleitung durch Herrn Bindel, vormals Verkaufsleiter von Escom und davor ein sehr erfolgreicher Berliner Filialleiter, führte nicht zur positiven Wende.
Ein Unternehmen dieser Größe war da ohne einen Einstieg oder Übernahme einer Bank wohl nicht möglich. Der bisherige Konkurrent von Herrn Schmitt, Herr Theo Lieven von Vobis hatte wohl schon lange die Deutsche Bank an der Hand. Er überlebte seinen stärksten Konkurrenten.
Die Banken ließen Escom AG fallen.
Über 2000 Arbeitskräfte konnten sehen wo sie bleiben. Kurzarbeit war nur eine kurzfristige Lösung. Heute ist diese Auslöschung eines milliardenschweren Unternehmens durch verstärkte Streikaktionen nicht mehr so einfach.

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